Qualzucht

TIERSCHUTZGESETZ: DEUTSCHLAND EINE FARCE – EU NICHT VORHANDEN

Im Jahr 2013 wurde das Tierschutzgesetz geändert. Entscheidende Punkte im Tierschutzgesetz, um Missstände zu beheben und das Leid der Tiere zu beenden wurden nicht geändert und von der Mehrheit der Bundestagsabgeordneten verhindert.

Die damalige Umweltministerin Ilse Aigner, wie auch die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten schlossen sich der Lobby, den Züchtern, an und verhinderten das rechtlich klar definierte Verbot der Qualzucht. Länder und Tierschutzorganisationen die sich hierfür einsetzten wurden nicht gehört.

Von dem Verbot der Qualzucht, mit genauer rechtlichen Definition und einem Ausstellungsverbot wären auch alle Züchter anderer Tiere betroffen gewesen, 
wie z.B. Züchter von Nutztieren, Geflügel-, Tauben-, und Kaninchenzüchter. Es ist davon auszugehen, dass die ” Baustelle” Tierschutz (Gesetz) von den regierenden Parteien und Abgeordneten im Bundestag, die sich gerade ihre Diäten erhöhten, in den nächsten 10 Jahren nicht mehr “angefasst” werden wird.

Interview mit Dr. Ralf Unna, Tierarzt und Vizepräsident des Landestierschutzverbands in Nordrhein -Westfalen.

HOUNDS & PEOPLE: Guten Abend Herr Dr. Unna,
Sie gehören zu den wenigen engagierten und couragierten Tierärzten die Missstände im Tierschutz öffentlich ansprechen und wie z.B. bei der Qualzucht dagegen vorgehen. Warum engagieren Sie sich für den Tierschutz, auch als Vizepräsident des Landestierschutzverbands in Nordrhein-Westfalen?

DR. UNNA: Guten Abend. Es gibt sicherlich viele engagierte Kollegen. Leider möchten manche von uns lieber nicht in der Öffentlichkeit ihre fachlich begründete Meinung sagen, da sie wirtschaftliche Einbußen fürchten. Ich selber engagiere mich im LTV NRW und auf anderen Ebenen für den Tierschutz, um meinen Ärger in etwas POSITIVES zu wenden. Wenn Sie so wollen ist das einfach nur Selbstschutz  für meine Magenschleimhaut. Wenn ich alles Elend immer nur in mich reinfresse und an den Symptomen kuriere macht mich das krank. Also versuche ich etwas zu ändern und gleichzeitig seelisch im Gleichgewicht zu bleiben.

HOUNDS & PEOPLE: Das ehrt Sie sehr und wird in Deutschland immer seltener. Egoismus, Gier, der eigene Vorteil, Neid, Missgunst und Intoleranz nimmt in dieser Gesellschaft immer mehr zu. Vielleicht müssten sich in Deutschland mehr Menschen “ärgern “, anstatt zu jammern, damit sich in dieser Gesellschaft etwas ändert?

DR. UNNA: Ärger sollte in etwas Konstruktives münden – sonst enden die Leute als  “Wutbürger” und erreichen nichts. Am besten sucht man sich gleichgesinnte Menschen und versucht langfristig etwas in die richtige Richtung zu ändern. Bei mir hat es jedenfalls im Kleinen funktioniert.

HOUNDS & PEOPLE: Vor Kurzem waren Sie in der Talk-Show Stern TV und haben sich mit einer Mops Züchtern des VDH wegen der vielen kranken Hunde angelegt. Sind die kranken Tiere, nicht auch das Ergebnis des Werteverlusts dieser Gesellschaft. In der wegen skrupelloser Profitgier, kranke Hunde in kauf genommen werden?

DR. UNNA: Nicht nur – Unkenntnis und Ignoranz haben auch ihren Anteil. Manche ” Züchter” verstehen einfach nicht, wozu eine Hundenase gebraucht wird: Atmung, Kühlung und Geruchssinn.
Wenn Menschen sie mit Absicht wegzüchten sollte man ihnen einen Tag lang eine Wäscheklammer auf die eigene Nase kleben. Dann würden sie zumindest die Funktion Atmung besser verstehen. Oft reicht es einfach nicht zum theoretischen Verständnis bei diesen Züchtern…

HOUNDS & PEOPLE: Qualzuchten sind laut Tierschutzgesetz eigentlich verboten. Warum werden aber weiter kranke Hunde “produziert ” und Tieren durch Menschen unendliches Leid angezüchtet?

DR. UNNA: Weil der politische Wille zur Veränderung bei der Bundesregierung fehlt und die Kapazitäten und die Fachkenntnis auf Seiten der Amtstierärzte. Hierzu kommt, dass Amtstierärzte extrem heterogen agieren, selbst innerhalb eines einzigen Bundeslandes wie NRW. Das ist sehr schlecht für den Tierschutz insgesamt!

HOUNDS & PEOPLE: Möpse, Französische und Englische Bulldoggen haben keine Nasen mehr, können kaum mehr Atmen und drohen zu ersticken.

Der deutsche Schäferhund wurde systematisch durch eine herabfallende Hüfte kaputt und krank gezüchtet. Andere Hunde wie Doggen sind inzwischen so groß Schulterhöhe 90 – 95 cm, wie der irische Wolfshund und haben eine Lebenserwartung von max. 6 Jahren.

Dalmatiner werden taub geboren, King Charles leiden an angeborenen Herzfehlern oder angeborenen Hirnschäden mit entsprechenden Ausfällen.  Es klingt wie ein Frankenstein – Kabinett – geschaffen durch den Menschen. Im Gegenzug sitzen Hunde in Tierheimen, die keiner will.

In den USA wurde der Kauf von Rassehunden, auch wegen des Hundehandels und weil die Tierheime überfüllt waren, verboten. Nur noch bestimme Züchter die überprüft werden und Auflagen erfüllen müssen, bekommen Lizenzen.

Der Los Angeles County in Californien begann 2011 damit dieses Verbot zu erlassen, bis heute folgten diesem Beispiel viele weitere Staaten, mit Erfolg. Wäre dies nicht auch eine Lösung für unsere Probleme?

DR. UNNA: Ich bin immer für Aufklärung und Unterrichtung von Menschen, die dieses Wissen nicht haben. Allerdings stößt dieser Gedanke dann an Grenzen, wenn Tiere krank und kaputt geboren werden.

Im Falle von Qualzucht sollte der Bundesgesetzgeber einschreiten, eher als die EU: bis in Brüssel Übereinstimmung in dieser Frage hergestellt wäre würden wir zu viel Zeit verlieren.

HOUNDS & PEOPLE: Das Leid der Tiere auch durch die Qualzucht besteht bereits seit Jahrzehnten in Deutschland, eine Änderung des Tierschutzgesetz fand letztes Jahr wieder nicht statt.

Die Verantwortung dieses Problems an die EU weiter zu geben, wird nicht funktionieren, nachdem es in der EU gar kein Tierschutzgesetz gibt und durch den Vertrag von Lissabon niemals geben wird.

Die EU beschäftigt sich bei Tieren – wenn überhaupt damit, Krankheiten und Seuchen zu verhindern und erlässt höchstens Impfvorschriften.

Also wird sich Deutschland mit diesem Problem selbst auseinander setzen müssen. Der Gesetzgeber also der Bundestag und die Abgeordneten in Deutschland waren offensichtlich nicht gewillt dieses unendliche Leid der Tiere zu beenden.

Offenbar ging es wie meist um Profit, die Interessen, dem Einfluss bestimmter Lobbyisten wie z.B. dem VDH und anderer Züchter, die hiervon profitieren. Wie soll sich dies ändern?

DR. UNNA: Ich bin Demokrat – und ich kenne kein besser funktionierendes System für eine Gesellschaft als die parlamentarische Demokratie. Also müssen wir uns auf den langen Weg durch die Instanzen machen: politisch und juristisch. Beide Wege beschreiten wir gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund.

Leider messen wir unsere Fortschritte oft in Millimetern und benötigten dafür Jahre. Wenn wir aber erst einmal etwas erreicht haben wie die richtige und überfällige Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz, dann brauchen wir auch die engagierten Juristen, um in der Umsetzung für unsere Mitgeschöpfe voran zu kommen.

HOUNDS & PEOPLE: Letztes Jahr hätte der Bundestag die Möglichkeit gehabt zu handeln und das Leid der Tiere zu beenden. Offenbar wollten dies aber die Mehrheit der Abgeordneten nicht. Das Tierschutzgesetz wurde überarbeitet und geändert, nicht aber der Paragraf 11 des Tierschutzgesetzes – die Qualzucht.

Amtstierärzte könnten bei Verstößen dagegen vorgehen und vor Gericht klare Beweise erbringen. Selbst von Seiten der Wissenschaftler wäre hier Unterstützung gekommen um klar zu definieren, was Qualzucht ist. Warum wurde dies vom Bundestag im Tierschutzgesetz nicht geändert?

DR. UNNA: Weil CDU / CSU und FDP daran – wie an ethischem Tierschutz insgesamt – kein Interesse haben.

HOUNDS  & PEOPLE: Wir haben jede Menge Missstände in der Tierhaltung. Dies beginnt bei den Haustieren und hört bei den Nutztieren auf.

Wie sollen Hunde aber artgerecht gehalten werden, wenn die Hundebesitzer z. B. durch  generellen Leinenzwang bestraft werden und dazu gezwungen werden, gegen das bestehende Tierschutzgesetz
zu verstossen?

DR. UNNA: Leinenzwang besteht in Deutschland nicht generell, er ist in jedem Bundesland anders geregelt. Das ist natürlich Unfug, da Sie bei einer Autoreise mit Hund von Flensburg nach München bei jedem Stopp eine andere Gesetzeslage vorfinden…

In NRW kann jeder Hund nach dem entsprechenden Test von der Leinenpflicht befreit werden – dafür sind wir schon dankbar. Allerdings sind hier die zu Grunde liegenden Rasselisten unwissenschaftlich und die Tests fragwürdig.

HOUNDS & PEOPLE: Deutschland ist weder tierlieb, noch kinderfreundlich. Das sind Märchen der Mainstreammedien und ist allein schon an der geringen Zahl der Hunde und parallel dazu – an der von Kindern zu sehen, im Vergleich zu anderen EU – Ländern.

Tiere und der Umgang mit ihnen spiegeln aber die soziale Kompetenz und Humanität eines Landes wieder. Wo sind die Ursachen hierfür und was müsste sich ändern?

DR. UNNA: Wir sind eines der reichsten Länder der Welt und haben gleichzeitig eine der geringsten Kinderraten – das sagt sehr viel über die Werte der Gesellschaft aus.

In anderen Ländern gelten Kinder als Reichtum, bei uns die qm-Zahl der restaurierten Altbauwohnung oder die PS der eigenen Autos (Plural!).

Ändern sollte sich die Grundeinstellung zum Leben: Sei positiv! Versuche eine Idee zu verwirklichen! Erlange Zufriedenheit durch Dein eigenes Handeln!

HOUNDS & PEOPLE: Der Umgang mit Tieren ist am deutlichsten bei Haustieren zu sehen und zeigt, wie menschlich eine Gesellschaft ist. Die meisten Kinder wachsen nicht mit Tieren auf und denken Kühe sind lila.

Woher soll dann aber die Sensibilität, das Einfühlungsvermögen und das Verständnis gegenüber Tieren und erst recht gegenüber Nutztieren kommen, damit diese artgerecht Leben können?

DR. UNNA: Die Entfremdung zwischen Menschen im Allgemeinen und Kindern im Speziellen
und Tieren halte ich für eine schlichte Katastrophe.

Hier können nur Aufklärung und verbesserte Bedingung zu Haltung von Haustieren Abhilfe schaffen.

In israelischen Kibbuzim gibt es z.B. eine ” Kinderlandwirtschaft”: dort können Jugendliche einen Tag pro Woche den richtigen Umgang mit Nutztieren erlernen. Das halte ich für eine tolle Idee!

HOUNDS  & PEOPLE: Über fünfzehn Jahre fand eine regelrechte, kollektive Medienhetze gegen Hunde und ihre Menschen statt, mit nicht wieder gut zu machenden Auswirkungen in der Gesellschaft zur Tierfeindlichkeit.

Dabei haben wir in Europa als größtes Land mit ca. 83 Millionen Einwohnern die wenigsten Hunde – 5 Millionen. In England leben 16 Millionen, in Frankreich 26 Millionen Hunde und in dem kleinen Irland in jedem zweiten Haushalt. Ist Deutschland ein tierfeindliches Land?

DR. UNNA: Wir haben in ländlichen Gebieten einen deutlichen Trend zur Massentierhaltung mit einhergehender Entfremdung zwischen Landwirt und Nutztier.

In den Innenstädten beobachten wir eine zunehmende Wohnraumverdichtung mit einer Abnahme der Freiflächen. Diese sind dann oft zwischen Hundehaltern und Hundelosen hart umkämpft.

Das führt zu einem schleichenden Rückgang der Hundepopulation in urbanen Gegenden. Beide Trends sind aus meiner Sicht negativ.

HOUNDS & PEOPLE: Länder, Städte und Ordnungsämter stopfen mit den Einnahmen über die Hundesteuer, die es nur hier in Deutschland gibt, die “Löcher” in den Haushalten.

Im Gegenzug gehen diese gegen die Hundebesitzer, durch erlassene Gesetze, Verbote, immer mehr Vorschriften und Leinenzwang in den Städten vor, mit dem Ziel die Hundepopulation zu verringern und die Anschaffung zu verhindern.

In München z.B. gibt es bei ca. 1,5 Millionen Menschen gerade mal 33.000 Hunde, also nicht einmal 2% der Bevölkerung haben einen Hund. Ist dies nicht eine bedenkliche Entwicklung?

DR. UNNA: Die Hundesteuer an sich empfinde ich nicht als Problem. Sie muss aber – in der Höhe angemessen sein, z.B. im Vergleich zu einem Kleinwagen, der innerstädtisch Parkraum einnimmt und Abgase produziert – AUSSCHLIEßLICH für die Tierheime in der erhebenden Stadt und die städtische Kotbeseitigung (nicht die Stadtreinigung insgesamt) im Haushalt zweckgebunden eingestellt werden – sozial ausgewogen sein, z.B. für den Ersthund keine Erhebung bei Transferleistungsempfängern.

HOUNDS & PEOPLE: Ist der Umgang mit Tieren, auch in der Massentierhaltung, nicht ein Symptom für eine kranke, emotional verarmte und abgestumpfte Gesellschaft  –  die keinerlei Skrupel mehr hat, wenn es um Profit geht?

Die fehlende Empathie und Unmenschlichkeit ist aber nicht nur gegenüber Tieren, sondern auch gegenüber Menschen festzustellen. Gibt es noch Hoffnung für eine Gesellschaft?

DR. UNNA: Tierärzte sind nicht unbedingt dafür ausgebildet worden, die Gesellschaft insgesamt besser zu machen. In meiner Ausbildung wurde sehr viel über die Herstellung unbedenklicher Lebensmittel tierischer Herkunft und sehr wenig über Empathie gegenüber Tieren und Menschen gesprochen.

Nach sechs Wochen am Kölner Schlachthof war allerdings auch dieser Rest erst einmal weg…
Deshalb ist es so wichtig sich selbst auf das Wesentliche zu besinnen und dann unbeirrt seinen Weg zu verfolgen.

Denn eines glaube ich schon: Wer auch immer dieses extrem schwere Studium durchlaufen hat, der besitzt einen enormen Wissensvorsprung gegenüber dem Durchschnittsbürger – also nutze ihn zum Wohle der Tiere und den Menschen!

HOUNDS & PEOPLE: Das ist schade, denn vor allem Kleintierärzte haben mit Tieren und Menschen zu tun. Sie übernehmen für die Tiere, die ihnen anvertraut werden auch eine soziale Verantwortung. Das Wohlergehen der Menschen ist ja auch von dem der Tiere abhängig.

Die Zustände am Schlachthof müssten doch eigentlich sensibilisieren? Nachdem ich zwei mal dort war und dieses unendliche Tierleid sah, konnte ich anschließend kein Fleisch mehr essen und verstand die Menschen nicht, die dort arbeiten können und dieses Leid unterstützen.

Jeder kann sich ja seinen Job aussuchen.

Einfühlungsvermögen, Verständnis und ein liebevoller Umgang, auch mit Tieren, kann nicht gesetzlich angeordnet werden, aber Tierethik und ein ebensolcher Eid wäre beim Tiermedizinstudium ein Anfang.

Warum gibt es dies nicht? Wegen den Interessen der Lobbyisten aus der Nutztierindustrie?

DR. UNNA: Genau. Vorgeschoben wird allerdings oft das Thema berechtigte Euthanasie – das ließe sich aber regeln.

HOUNDS & PEOPLE: Wir veröffentlichten gerade einen Artikel über einen jungen Mann der seinen Hund so verprügelte,  dass er an den Verletzungen starb.

Das Bewusstsein für Gewalttaten gegenüber Tieren ist in der Gesellschaft erschreckend gering, geschweige denn, dass es ein öffentliches Bewusstsein darüber gibt. Was und wie könnte sich dies ändern?

DR. UNNA: Auch hier hilft langfristig nur Aufklärung der Gesellschaft und verstärkte Forschung.

Eine interessante Frage für die Allgemeinheit ist zum Beispiel,  ob in der Vorgeschichte von Pädophilen vermehrt Tierquälerei auftrifft?!

Sollte sich diese These wissenschaftlich belegen lassen, werden vollkommen neue Teile unserer Gesellschaft auf Tierquälerei aufmerksam…

HOUNDS & PEOPLE: Viele Hundebesitzer sind der Meinung,  dass das deutsche Tierschutzgesetz nur auf dem Papier steht. Ist dieser Vorwurf nicht aber berechtigt, wenn davon ausgegangen wird, dass dieser Mann der seinen Hund tot schlug, vielleicht eine Geldstrafe und oder ein Haltungsverbot bekommt?

DR. UNNA: Wir alle leben in einem Rechtsstaat – und das ist gut so. Allerdings müssen wir für die Rechte unserer Mitgeschöpfe kämpfen.

Dafür brauchen wir dringend mehr engagierte Juristen,  die bereit sind, sich in dieses schwierige Fachgebiet einzuarbeiten. Auch hier setze ich auf die Universitäten, die entsprechende Lehrstühle einrichten können.

Wir als Verband haben das große Glück mit Peer Fiesel aus Dortmund einen solchen Juristen in der Spitze zu haben.

HOUNDS & PEOPLE:  Müsste das bestehende Tierschutzgesetz nicht zumindest mehr angewandt und danach auch Recht gesprochen werden?

DR. UNNA: JA!

 

HOUNDS & PEOPLE: Warum ist es immer noch erlaubt, das Hunde von Privatleuten mannscharf gemacht werden?

Dies nennt sich dann ganz legal Hundesport und wird vom Gesetzgeber, der als Rechtfertigung für unsinnige Hundegesetze Sicherheit vorgibt, toleriert. Ist das nicht absurd?

DR. UNNA: Absolut. Also sollten wir unsere Lobbyarbeit verbessern – denn WIR haben die deutlich besseren Argumente.

Die Gegenseite hat allerdings mehr Geld. Daher rechnen wir im Tierschutz in Jahrzehnten, um signifikante Fortschritte zu erreichen.

HOUNDS & PEOPLE: Leider ist dies in Deutschland so. Es wird diskutiert aber nicht gehandelt. Politiker denken sie könnten Probleme entweder aussitzen oder der Bevölkerung vorzugaukeln durch Diskussionen würden sich diese in Luft auflösen. So lange können Tiere aber nicht warten.

Was sollte Ihrer Meinung nach konkret in der nächsten Zeit geändert werden und was können die Menschen tun?

DR. UNNA: Wir brauchen Änderungen in vielen einzelnen Punkten. Die Menschen können lokal handeln und ihre Tierschutzvereine in der Arbeit vor Ort unterstützen.

Und sie können überregional agieren und ihre Wahlentscheidung vom Verhalten der Parteien zum ethischen Tierschutz abhängig machen.  Der Deutsche Tierschutzbund gibt dazu regelmäßig Informationen heraus.

HOUNDS & PEOPLE: Ich bedanke mich für das interessante und ausführliche Interview und freue mich vor allem darüber, saß es noch Tierärzte wie Sie gibt,  die sich nicht nur für Geld interessieren, sondern sich aktiv für das Wohl der Tiere und mehr Menschlichkeit einsetzen.

Das Interview führte Astrid Ebenhoch, 

Journalistin und Gründerin von HOUNDS & PEOPLE 

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